Presse-Information

Jena | 24. Mai 2024

Auszeichnung für Thüringer Ärztinnen – Dr. Ludwig Pfeiffer Medaille für Dr. Ellen Lundershausen und Dr. Annette Rommel

Die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer und ehemalige Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Ellen Lundershausen, sowie die 1. Vorsitzende der KV Thüringen, Dr. Annette Rommel, sind im Rahmen der Eröffnung der Medizinischen Fortbildungstage Thüringen in Erfurt mit der Dr. Ludwig Pfeiffer Medaille gewürdigt worden. Mit dieser Auszeichnung werden auf Beschluss des Vorstandes der Landesärztekammer Thüringen Persönlichkeiten geehrt, die sich besondere Verdienste um das Ansehen der Ärzteschaft in Thüringen erworben haben. Die so Gewürdigten erhielten die Medaillen aus den Händen des Präsidenten der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Hans-Jörg Bittrich, der zugleich die Laudationes vortrug.

 

Die Laudationes im Wortlaut:

 

Dr. Ellen Lundershausen

Die Thüringer Ärzteschaft ehrt mit Dr. Ellen Lundershausen eine Ärztin, die sich in unserem Bundesland und als Vizepräsidentin der Bundesärztekammer deutschlandweit große Verdienste um die ärztliche Selbstverwaltung erworben hat. Hinzu kommt ein unermüdliches Engagement für die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in ihrer eigenen Erfurter Praxis und für den Berufsverband der HNO-Ärzte.

Schon bald nach ihrer erfolgreichen Niederlassung begann Ellen Lundershausen, sich berufspolitisch zu engagieren. Nach mehr als zehnjähriger Mitgliedschaft in der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT) war sie ab 2000 im Vorstand und von 2004 bis 2007 2. Vorsitzende des Vorstandes der KVT.

Im Jahr 2007 wurde Frau Dr. Lundershausen sowohl erfolgreich in die Kammerversammlung der Landesärztekammer Thüringen als auch in den Vorstand als Vizepräsidentin gewählt. Insgesamt hat sich Ellen Lundershausen 16 Jahre in den Dienst der Thüringer Ärztekammer gestellt, davon acht Jahre als Präsidentin. In diese Zeit fallen maßgebliche und sichtbare Ergebnisse der Kammertätigkeit: So wurde unter ihrer Ägide ein Anbau an die Geschäftsstelle der Landesärztekammer realisiert. Ein neues modernes Gebäude mit viel Platz für Fortbildungen und Sitzungen entstand als neues Haus der Thüringer Ärzteschaft. Besonders erwähnenswert ist ihr unermüdlicher Einsatz für mehr Medizin-Studienplätze in unserem Bundesland. Zu den herausragenden Ereignissen in ihrer Amtszeit gehörte auch die Ausrichtung des Deutschen Ärztetages in Erfurt 2018, wodurch Thüringen für eine Woche zum Ort der gesundheitspolitischen Diskussionen der deutschen Ärzteschaft wurde.

Ein weiterer wichtiger Schritt in der berufspolitischen Laufbahn von Ellen Lundershausen war 2011 die Wahl als „weiteres Vorstandsmitglied“ in den Vorstand der Bundesärztekammer. 2019 wurde sie dort zur Vizepräsidentin gewählt und 2023 erneut in dieser Funktion bestätigt.

Wichtige berufspolitische Themen waren und sind für Ellen Lundershausen die Freiberuflichkeit des Arztberufes, die Familienkompatibilität der ärztlichen Berufsausübung und insbesondere für eine stärkere Stimme von Frauen in der ärztlichen Selbstverwaltung zu sorgen.

Die Thüringer Ärzteschaft dankt Frau Dr. Lundershausen für ihr langjähriges berufspolitisches sowie ärztliches Engagement und wünscht weiterhin Erfolg und persönlich alles Gute.

 

Dr. Annette Rommel

Die Thüringer Ärzteschaft ehrt mit Dr. Annette Rommel eine Ärztin, die sich in unserem Bundesland herausragende Verdienste um die ärztliche Selbstverwaltung und um eine gute hausärztliche Versorgung erworben hat.

Dr. Annette Rommel war von 1990 bis 2023 als Hausärztin mit Leib und Seele in eigener Praxis in Mechterstädt bei Gotha tätig. Erkennbar für Patientinnen und Patienten sowie Kolleginnen und Kollegen war für sie der Beruf immer auch Berufung. Und das blieb auch so, als sie nach und nach eine Stufe nach der anderen in der ärztlichen Selbstverwaltung bzw. Standesvertretung erklomm. Begonnen hat sie als ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht Gotha, kandidierte 2005 erfolgreich für die KV-Vertreterversammlung, 2007 ebenso für die Kammerversammlung der Landesärztekammer – 16 Jahre war sie Kammerparlamentarierin und davon auch eine Legislatur im Vorstand der Landesärztekammer. Ihre berufspolitische Entwicklung in der KV ging so weit, dass sie 2012 einstimmig zur 1. Vorsitzenden der KV Thüringen gewählt worden ist, eine Funktion, die sie nun in der dritten Amtsperiode innehat.

Das Engagement Annette Rommels betraf insbesondere die Belange von Hausärztinnen und Hausärzten, ohne die der anderen Arztgruppen aus den Augen zu verlieren. So ist maßgeblich die Befriedung eines Konfliktes um die Honorarverteilung zwischen Haus- und Fachärzten ihr zu verdanken. Mit Blick auf die Hausärzte ist die Nachwuchsförderung besonders zu erwähnen. Viele Maßnahmen zur Gewinnung junger Praxisnachfolgerinnen und Praxisnachfolger gehen auf Initiativen von Annette Rommel zurück. Dazu gehören die Einrichtung einer Stabsstelle für Nachwuchsförderung in der KV, das Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin, die Etablierung des Ärztescouts oder auch ihre Aktivitäten für das Thüringer Hausärztesicherstellungsgesetz.

Die Thüringer Ärzteschaft dankt Frau Dr. Rommel für ihr langjähriges berufspolitisches Engagement sowohl in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung und der Hausärzteschaft als auch im Dienst von Patientinnen und Patienten und wünscht ihr alles Gute und weitere berufspolitische Erfolge.